Görres

[700] Görres, Jos. von, Gelehrter und Publizist, geb. 25. Jan. 1776 zu Koblenz, suchte als Anhänger der Franz. Revolution in Paris eine Vereinigung der Rheinlande mit Frankreich nach, gab 1814-16 zur Erweckung deutschen Sinnes den »Rheinischen Mercur« heraus, floh, wegen liberaler Ideen von der preuß. Regierung verfolgt, 1820 nach der Schweiz, trat später als Kämpfer für die Interessen der kath. Kirche auf, ward 1827 Prof. der Geschichte zu München, begründete 1838 die »Histor.-polit. Blätter«, gest. 29. Jan. 1848; Hauptwerk: »Die christl. Mystik« (1836-42; neue Ausg., 5 Bde., 1879). »Gesammelte Schriften« (9 Bde., 1854-74). – Vgl. Sepp (1877 u. 1896). – Sein Sohn Guido G., geb. 28. Mai 1805 zu Koblenz, Jugendschriftsteller und Dichter, setzte die »Histor.-polit. Blätter« fort, gest. 14. Juli 1852 in München. – G.-Gesellschaft, 1876 gestiftet in München zur Förderung wissenschaftlichen Lebens im kath. Deutschland; Sitz in Bonn; gibt ein histor. und ein philos. »Jahrbuch« heraus und veröffentlichte ein »Staatslexikon« (5 Bde., 1887-97; 2. Aufl. 1900 fg.); gründete 1888 ein histor. Institut in Rom, das »Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte« (1892 fg.) herausgibt. – Vgl. Cardauns (1901).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 700.
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