Hardenberg [3]

[760] Hardenberg, Karl Aug., Fürst von, preuß. Staatsmann, geb. 31. März 1750 zu Essenrode im Hannoverschen, 1778-82 im hannov., dann im braunschw. Staatsdienste, 1790 Minister des Markgrafen von Ansbach-Bayreuth, 1791 zugleich preuß. Staatsminister, schloß 1795 in Basel den Frieden mit Frankreich, 1798 Kabinettsminister in Berlin, 1804-5 an Haugwitz' Stelle und wiederum 1807 Minister des Auswärtigen, erst jetzt entschiedener [760] Gegner Napoleons. Nach Steins Rücktritt 1810 Staatskanzler, führte er im Innern die großen Reformen im Geiste Steins durch (Steuerreform, Gewerbefreiheit, Bauernbefreiung u.a.), 1814 zum Fürsten und Standesherrn von Neuhardenberg erhoben, wirkte seit 1815 vergebens für Einführung einer Volksvertretung, gest. 26. Nov. 1822 zu Genua. »Denkwürdigkeiten«, hg. von Ranke, mit Biographie (5 Bde., 1877).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 760-761.
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