Genua

Italien. I. (Karten)
Italien. I. (Karten)

[663] Genŭa, ital. Genova, frz. Gênes, Hauptstadt und Festung der ital. Prov. G. (4099 qkm, 1904: 967.063 E.; Ligurien), am Golf von G., in amphitheatralischer Lage an den Abhängen des Ligurischen Apennin [Karte: Italien I, 2], (1901) 234.710 E.; Hafen, Universität (1812 gegründet), Akademie der schönen Künste; Handel, Industrie. – Das Land, ursprünglich von Ligurern bewohnt, kam nach dem Untergang des Weström. Reichs an die Langobarden, 774 an die Franken. Nach dem Verfall des Fränk. Reichs bildete die Stadt G. eine eigene Republik, die 958 von König Berengar förmlich anerkannt wurde; seit Anfang des 12. Jahrh. führte sie langjährige Fehden mit Pisa, im 13. und 14. Jahrh. mit Venedig, eroberte Korsika (1284) und Elba, auch Asow und Kaffa auf der Krim. Im Innern regierten Dogen, seit 1339 auf Lebenszeit. Stete Parteikämpfe zerrütteten den Staat, und 23. Dez. 1379 unterlag G. in der Schlacht bei Chioggia ihrer Rivalin Venedig. Andreas Doria, der 1528 gegen Karl V. und Franz I. die Unabhängigkeit der Republik wiederherstellte, vermochte den alten Glanz nicht zu erneuern. G. sank und verlor allmählich alle auswärtigen Besitzungen. 6. Juni 1797 gründete Bonaparte hier die Ligurische Republik, die er 4. Juni 1805 Frankreich einverleibte; 1815 [663] wurde G. als Hzgt. G. dem Königr. Sardinien zugeteilt. – Geschichte G.s von Langer (1882), Caro (1891 u. 1895-98), Sieveking (1899), Poggi (ital., 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 663-664.
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