Lindau [2]

[60] Lindau, Paul, Schriftsteller, geb. 3. Juni 1839 in Magdeburg, in Berlin 1872-81 Redakteur der »Gegenwart« und seit 1877 Herausgeber der Monatsrevue »Nord und Süd«, 1895-99 Intendant des Meininger Hoftheaters, 1900-3 Direktor des Berliner Theaters, dann bis 1905 des Deutschen Theaters in Berlin; witziger Kritiker (»Harmlose Briefe eines deutschen Kleinstädters«, 1870; »Literar. Rücksichtslosigkeiten«, 1871, etc.), Literarhistoriker (»Molière«, 1872; »A. de Musset«, 1877) und bühnengewandter Dramatiker (»Maria und Magdalena«, »Ein Erfolg«, »Johannistrieb«, »Der Andere«, »Der Herr im Hause« u.a.), auch erfolgreicher Erzähler (»Herr und Frau Bewer«, 1882 u.ö.; »Mayo«, 1884; die Romane »Der Zug nach dem Westen«, 1886; »Arme [60] Mädchen«, 1887; »Spitzen«, 1888, etc.) und Plauderer (»Aus dem literar. Frankreich«, 1882; »Aus dem Orient«, 1889; »Altes und Neues aus der Neuen Welt«, 2 Bde., 1893, etc.). – Sein Bruder Rudolf L., geb. 10. Okt. 1829 zu Gardelegen, Wirkl. Geh. Legationsrat, 1892-1902 in Konstantinopel, lebt auf Helgoland; schrieb Romane und Novellen (zum Teil gesammelt in 6 Bdn., 1892-93), »Aus China und Japan. Reiseerinnerungen« (1896), »Zwei Reisen in der Türkei« (1899) u.a.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 60-61.
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