Gaze

[333] Gaze, ein dem Flor ähnliches, durchsichtiges, lockergewebtes Zeug, das nur dadurch von jenem verschieden ist, daß es stärkere Faden hat und dieselben weiter von einander abstehen. Man hat seidene, baumwollene und leinene Gaze, glatte und gemusterte, weiß und bunt gefärbte. Die baumwollene Gaze liefern die engl. und sächs. Manufakturen fast von gleicher Güte. Gemischte Gaze, aus Seide und Wolle oder Seide und Baumwolle, die aber stets bunt ist, wird in Berlin, Oestreich und Sachsen gefertigt. Damastgaze oder Damastflor enthält auf dem Gazegrunde damastartige Muster. Die seidene Gaze wird aus roher Seide gewebt. Die vorzüglichsten Gazen kommen aus Paris, Lyon, Lille, Metz etc., ferner aus Harlem und Brüssel. Italien sendet viel Gaze nach der Levante, wo die Frauen viel davon zum Kopfputz verwenden. Die ostindischen Gewebe dieser Art sind gleich denen von China, die zu uns kommen, meist mit Gold- und Silberblumen durchwirkt. Die Gaze de Barrège, vorzugsweise zu Kleidern verwendet, wird theils ganz aus Baumwolle, theils aus Halbseide und Baumwolle, oder auch aus Seide und Leinen gewebt. Sie kommt aus Frankreich, wird aber auch in den Manufakturen zu Berlin, Wien, Elberfeld etc. gefertigt (s. Krepp).

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 333.
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