Erlebnisse

[303] Erlebnisse sind alle psychischen Vorgänge, durch welche einem Subject (Ich) ein Inhalt, Etwas präsent, bewußt wird. Mit ihnen als solchen beschäftigt sich die Psychologie (s. d.). Nach KÜLPE sind Erlebnisse »die ursprünglichen Data unserer Erfahrung, was den Gegenstand der Reflexion bildet, ohne selbst eine zu sein« (Gr. d. Psychol. S. 1). Erlebnisse sind nach HUSSERL »die realen Vorkommnisse, welche von Moment zu Moment wechseln, in mannigfacher Verknüpfung und Durchdringung die reale Bewußtseinseinheit des jeweiligen psychischen Individuums constituieren« (Log. Unt. II, 326). H. CORNELIUS bemerkt: »Unmittelbar gegeben... sind uns... nur unsere Erlebnisse, die zeitlich verlaufenden, rastlos wechselnden Erscheinungen unseres psychischen Lebens« (Einleit. in d. Philos. S. 324). K. LASSWITZ sieht im »Erleben« »nur die Beziehung dafür, daß eine Veränderung des Systems stattfindet, welches mein Ich heißt; aber es bedeutet nicht, daß eine andere Art des Seins zu der Veränderung meines Leibes hinzutrete« (Wirklichk. S. 95). Vgl. Actualitätstheorie, Psychisch.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 303.
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