Potamon von Alexandria

[569] Potamon von Alexandria, lebte zur Zeit des Augustus. = Er vereinigt bewußt-eklektisch Lehren des Platon, Aristoteles und der Stoa, P. unterscheidet zwei Kriterien der Wahrheit: das »Hegemonikon«, d.h. den Geist, von dem das Urteil ausgeht, und die genaue Vorstellung, auf die sich das Urteil stützt (to men hôs hyph' hou gignetai hê krisis, toutesti to hêgemonikon; to de hôs di' hou, hoion tên akribestatên phantasian, Diog. Laërt., Prooem. 21). Vier Prinzipien der Dinge gibt es: Stoff, Tätiges, Qualität und Ort (archas te tôn holôn tên de hylên kai to poioun, poiotêta te kai topon, ib.). Zweck des Handelns ist ein sittliches und zugleich glückliches Leben (telos de einai eph' ho panta anapheretai zôên kata pasan aretên teleian, ouk aneu tôn tou sômatos kata physin kai tôn ektos, ib.). Die Schrift des P.: Stoicheiôsis, ist nicht erhalten.

Vgl. ZELLER, Philos. d. Griechen III, 1.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 569.
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