Georgius (51)

[389] 51Georgius, zugenannt de Augusta, d. h. aus dem Bisthume Augsburg, war ein frommer Capucinerbruder, dessen Heiligsprechung von seinem Orden eben jetzt neuerdings betrieben wird. Sein Familienname ist Erhardt, sein Geburtsort Kreuzegg in der Pfarrei Pfronten. Er erblickte das Licht der Welt am 25. Nov. 1696, als der Sohn der ehrsamen Eheleute Georg Erhardt und Anna, geb. Holl. Er erlernte das Bäckerhandwerk, diente um das J. 1717 als Bäckergeselle in Immenstadt, wanderte dann nach Rom und trat als Laienbruder in den Capuciner-Orden. Längere Zeit blieb er in Rom. Im J. 1762 starb er im Capucinerkloster zu Tivoli eines seligen Todes. Bischof Clemens Wenceslaus von Augsburg hatte über das heil. Leben und die Wunderwerke dieses Bruders solche Nachrichten erhalten, daß er im J. 1779 die Selig- und Heiligsprechung desselben beim Papste eifrig betrieb. »Denn in diesem Diener Gottes zeigen sich die herrlichsten und heldenmüthigsten [389] Tugenden, es sind ausnehmende Wunderzeichen durch seine Fürbitte sowohl bei seinen Lebzeiten als nach dem Tode geschehen; täglich nimmt der immer lauter werdende Ruf der Völkerschaften und der Zulauf zu seinem Grabe mehr überhand.« So heißt es in einem Briefe des Ex-Provincials und Postulator Generalis Cajetan von Caltanisseta in einem Schreiben vom 16. Jan. 1780 an den Bischof. In seinem Geburtsorte bewahrt die daselbst erbaute kleine hölzerne Capelle das zu Rom gefertigte Bild des ehrwürdigen »Frater Jörg«, wie das Volk ihn nennt.46


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 389-390.
Lizenz:
Faksimiles:
389 | 390
Kategorien: