Georgius, S. (18)

[387] 18S. Georgius, Diac. et 4 Soc. MM. (27. Jul. al. 27. Aug. 20. Oct.) Dieser hl. Georg war in der Gegend von Bethlehem geboren und wurde später Mönch in dem berühmten Kloster des hl. Sabas bei Jerusalem. Er hatte daselbst nach Butler (X. 79) volle 27 Jahre als Diakon zugebracht und dort ebenso große Fortschritte in der Tugend wie in den Wissenschaften gemacht. Da er der griechischen, lateinischen und arabischen Sprache mächtig war, sandte ihn sein Abt David nach Aegypten zur Besorgung von Geschäften. Von dort kam er nach Spanien, wo er mehrere Klöster besuchte und unweit Cordova die hl. Sabigothon (gewöhnlicher Natalia genannt) kennen lernte, welche mit Erlaubniß ihres Gemahls dort in der Einsamkeit Gott diente. Am andern Tage ging er nach Cordova zum hl. Aurelius, welcher einem der ersten Häuser von Cordova angehörte und mit der genannten hl. Natalia, einer früheren Mohammedanerin, die aber dann eine eifrige Christin wurde, vermählt war. Aurelius hatte einen Verwandten, Namens Lelix, den Gemahl der hl. Liliosa, einer eifrigen Dienerin Gottes. Da das Christenthum unter dem Chaliphen Abderrhaman nicht mehr öffentlich ausgeübt werden durfte, so versammelten sich die so eben genannten Christen sehr häufig in dem Hause des hl. Aurelius, wo der hl. Priester Eulogius (s. S. Eulogius3) ihnen christliche Ermahnungen ertheilte, und auch unser hl. Georg sich öfter einfand. Im J. 852, dem letzten Regierungsjahre des Chaliphen Abderrhaman II., wurden sie vor den Richterstuhl der Saracenen (Mauren) geführt, die Alles anwendeten, um sie zum Abfalle vom Christenthume zu bewegen. Da sie aber standhaft blieben, wurden die hhl. Aurelius und Felix sammt ihren Frauen Natalia und Liliosa zum Tode verurtheilt. Der hl. Georg wurde freigegeben, da er ein Fremdling sei und ohnehin nicht so wie die Uebrigen den Propheten Mohammed gelästert habe. Auf dieses erklärte dieser laut, daß er bezüglich des Betrügers von Mekka ebenso denke, wie seine vier Gefährten, und wenn er dieses bisher noch nicht so ausgesprochen habe, so sei es nur geschehen, weil er noch nicht darum gefragt worden sei. Nun wurde auch der hl. Georg zum Tode verurtheilt und nach dem hl. Felix hingerichtet. Ihnen folgte die hl. Liliosa; dann die hhl. Aurelius und Natalia. Dieses geschah nach Butler (X. 82) am 27. Juli 85245. In der Nacht sammelten die Christen ihre heil. Leiber und begruben sie an verschiedenen Orten, nämlich die hhl. Georg und Aurelius im Kloster Philemellar, den hl. Felix in der Abtei des hl. Christophorus, die hl. Natalia in der Kirche der hhl. Martyrer Faustus, Januarius und Martialis, und die hl. Liliosa in der Kirche des hl. Martyrers Genesius. Usuardus hat ihre Namen am 27. August. Am 20. October wird ihre Translation gefeiert. Im Mart. Rom. stehen sie am 27. Juli. Vgl. S. Aurelius12 und S. Felix154. (VI. 450.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 387.
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