Georgius Solitarius, S. (9)

[383] 9S. Georgius Solitarius, (4. April). Dieser hl. Georg führt den Beinamen »Solitarius« (Einsiedler), nicht Eremita, weil man mit demselben zugleich sein vor Gott und den Menschen kostbares Leben (Solitarius bezeichnet auch einen Edelstein) ausdrücken wollte. Er lebte in Lakonien im Peloponnes, und zwar im Maleischen Vorgebirge (jetzt Maina), das höchst schwierig zu besteigen und voll von Klüften und Abgründen ist. Näher wird das Vorgebirge St. Angelo als der besondere Wohnort des Heiligen bezeichnet. Auf den eigentlichen Namen Georgius spielen die griechischen Menäen an, wenn sie dem Heiligen nachrühmen, er habe Seele und Leib Gott, »der Seelen und Leiber erbauet«, übergeben. [383] In der That überließ er sich in seiner wüsten Einöde ganz der göttlichen Vorsehung und strebte, alle irdische Bequemlichkeit verachtend, nur nach den Wohnungen des Himmels. Die von den Griechen auf sein Leben und seine Tugenden gedichteten Lobgesänge erheben ihn bis zu den Sternen und erwähnen insbesondere der Kraft und Unerschrockenheit, mit welcher er den Versuchungen und Angriffen des bösen Feindes siegreich widerstand. Er lebte und starb im sechsten Jahrhundert. (I. 326.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 383-384.
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