Germanus, S. (33)

[417] 33S. Germanus, (30. Oct.), Bischof von Capua, ein Zeitgenosse des hl. Benedictus, »glänzte durch seinen heiligen Wandel wie ein Stern am Himmel.« (Febr. H. 58.) Die frühere Apostelkirche in Capua weihte er dem hl. Stephan, nachdem er vom Kaiser Justinus, zu welchem ihn Papst Hormisdas als Legat schickte, Reliquien dieses Martyrers zum Geschenke erhalten hatte. (Ibid. I. 633). Der Zweck seiner Sendung war, im Morgenwude der Trennung ein Ende zu machen, die durch die Eutychianische Ketzerei entstanden war und bereits 40 Jahre lang gedauert hatte. Der genannte Papst hatte zwar schon unter dem Kaiser Anastasius mehrere dahin zielende Versuche gemacht, die aber immer an der Ränkesucht und dem Eigensinn des Kaisers Anastasius und des von ihm beschützten ketzerischen Patriarchen Acacius gescheitert waren. Erst unter Kaiser Justinus (seit dem J. 518) wurde die kirchliche Einheit wiederhergestellt. An diesem großen Werke hatte der hl. Germanus thätigen Antheil genommen. Hierauf regierte er sein Bisthum noch 20 Jahre mit Eifer und Segen. Als er starb, sah der hl. Benedictus seine Seele durch die [417] Engel in den Schooß der Ewigkeit geleiten. (Gregor. M. dial. I. 2. c. XXXV.) Nach Butler (XV. 595) soll er um das J. 540 gestorben seyn. Auch das Mart. Rom. nennt ihn an obigem Tage und zwar einen Mann von großer Heiligkeit. Der hl. Gregorius d. Gr. nennt ihn einen »Mann des Herrn« und erzählt, daß auf seine Fürbitte die Seele des Diakons Paschasius aus dem Reinigungsorte befreit worden sei. (Maji VII. 439.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 417-418.
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