Isidorus, S. (11)

[77] 11S. Isidorus, M. (15. al. 14. Mai, 5. Febr.). Dieser hl. Isidor diente als Soldat im Heere des Kaisers Decius, wo er das Amt eines Proviantmeisters (Optio) versah, und kam auf einer Kriegsflotte unter dem Anführer Numerius (Numerianus) nach der Insel Chios, wo er als ein Christ erkannt und von seinem Hauptmann Julius dem Numerius [77] zur Strafe ausgeliefert wurde. Da er aber vor Gericht seinen Glauben standhaft bekannte und weder durch Drohungen noch Versprechungen zum Abfalle gebracht werden konnte, ließ ihn der Richter enthaupten im J. 251. Seinen Leichnam versenkten die Heiden in einen Brunnen, aus welchem ihn aber einige Christen, namentlich die hl. Myrope (13. Juli) und ein Mitsoldat, Namens Ammonius, der nachher zu Cyzicum den Martertod erlitt42, erhoben und anständig beerdigten. Das Wasser dieses Brunnens gereichte Kranken zur Genesung. Der hl. Marcianus, welcher am 10. Jänner gefeiert wird, baute ihm auf eine Erscheinung hin, die er von dem Heiligen hatte, um das J. 460 zu Constantinopel eine Kapelle in einer der hl. Irene7 am Meere geweihten Kirche. Von Constantinopel ging seine Verehrung auch auf die Russen über, die ihn jedoch am 14. Mai haben. Im 12. Jahrhd. brachten christl. Kaufleute die Gebeine des hl. Martyrers nach Venedig, wo sie in einem marmornen Grabmale beigesetzt wurden. Einige Reliquien sollen auch nach Martorell in Spanien (nordwestlich bei Barcelona) gekommen seyn. Am 15. Mai gedenkt des hl. Blutzeugen auch das Mart. Rom. Dort findet sich am 5. Febr. auch ein hl. Isidorus, aber als alexandrinischer Martyrer, während er nach den Bollandisten (Febr. I. 594) identisch ist mit unserm hl. Isidorus, der bei diesen am 15. Mai steht. (III. 445.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 77-78.
Lizenz:
Faksimiles:
77 | 78
Kategorien: