Isidorus Hispalensis

[442] Isidorus Hispalensis, häufiger I. von Sevilla genannt, geb. zu Cartagena in der span. Provinz Murcia, ein Gothe aus vornehmem Geschlechte, wurde mit 2 Brüdern geistlich, Nachfolger seines Bruders Leander als Bischof von Sevilla, führte 619 zu Sevilla u. 633 zu Toledo den Vorsitz bei Synoden u. st. 636. I. machte sich um die Bildung in Spanien sehr verdient und war ein fruchtbarer Schriftsteller, doch liegt der Werth seiner Schriften vorzugsweise nur darin, daß er Auszüge aus verlorenen heidnischen u. christlichen Schriftstellern lieferte. Hinterließ ein encyklopädisches Werk: »Originum seu Etymologiarum lib. XX«; eine von Erschaffung der Welt bis 627 n. Chr. reichende Chronik; eine Historia de regibus Gothorum, Vandalorum et Suevorum; eine Schrift de viris illustribus, Gedichte u.a.m. Einige Werke sind zweifelhaft, die ihm zugeschriebene »Collectio canonum ecclesiae« aber entschieden unächt. Erste Gesammtausgabe durch Margarin de la Birgne, Paris 1580, beste von Faustin Arevalo, Romae 1797–1803, 7 B. in 4.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 442.
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