Severus, S. (7)

[276] 7S. Severus. Ep. (1. Febr. al. 5., 7. Juli). Dieser hl. Severus steht in den Verzeichnissen als der zweite Bischof von Avranches (Abrincum) in der Normandie. Er mag nach der Vermuthung der Boll. im 6. Jahrh. gelebt haben; nach Migne und Guerin vollendete er erst am Ende des 7. Jahrh. Seine Legende ist ohne geschichtliche Grundlage und hat auch für die Erbauung wenig Werth. So soll der Heilige, als er bei einem gewissen Corbecenus die Pferde hütete, einen Armen ohne weiters ein Pferd sammt dessen Füllen geschenkt haben, der Schaden aber durch ein Wunder wieder ersetzt worden sein, und hierauf der bis dahin ungläubige Herr sich bekehrt haben. Die Angabe, daß er in der Landschaft Contentin (Constantia, Castra Constantia, Pagus Constantinus) von edeln, aber unbegüterten Eltern geboren sei, lassen wir dahin gestellt. Sein bischöfliches Amt legte er nach einigen Jahren nieder, um die früher bewohnte, ihm lieb gewordene Klosterzelle wieder zu beziehen, wo er frommen Uebungen sich hingab und hochbetagt starb. Es wird ihm die Erbauung einer Marienkirche sammt Kloster zu Avranches zugeschrieben, in welcher er nach seinem Tode beigesetzt wurde. Die Kirche erhielt später seinen Namen. Seine Reliquien wurden gegen Ende des 10. Jahrh. aufgefunden und theilweise nach Rouen, wo die frühere Vorstadt Emendreville nach ihm genannt wurde, und von da im J. 1639 nach Paris übertragen. Zu Coutances wird sein Fest am 5. Juli gefeiert. Die Gallia chr. nennt ihn zum 7. Juli. Auf Bildnissen findet man ein Pferd (s. o.) an seiner Seite. (I. 187–196.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 276.
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