Alfons X.

[114] Alfons X., von Kastilien u. Leon, der Weise genannt, regierte 1252 bis 1284. Seine Tapferkeit bewies er in mancher Schlacht gegen die Mauren u. aufständische Große, vernachläßigte jedoch aus Liebe zu den Wissenschaften, namentlich zu der Astronomie, die Staatsgeschäfte, u. sein Streben nach der deutschen Kaiserkrone, die ihm 1257 die deutschen Kurfürsten anerboten, kostete ihn sehr viel Geld u. übelangewandte Mühe. Sein erstgeborner Sohn starb vor dem Vater, u. der 2., Sancho, ließ diesen geistesschwach erklären u. raubte ihm die Krone; im Kriege gegen ihn st. A. zu Sevilla 1284. A. vollendete die von seinem Vater begonnene Gesetzessammlung, ließ eine Geschichte Spaniens abfassen u. die Bibel in das Span. übersetzen. Am bekanntesten sind die »tabulae Alfonsinae«, eine Verbesserung der Ptolemäischen Planetenbeobachtungen; dieses Unternehmen soll 40000 Dukaten gekostet haben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 114.
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