Catalonien

[30] Catalonien (span. Catalunna), soll von den Gothen und Alanen benannt sein, nordöstl. Provinz Spaniens, an das Mittelmeer, Aragonien, Frankreich und Valencia gränzend mit den Provinzen Tarragona, Gerona, Barcelona und Lerida, 573 □M. groß mit 1900000 E. C. ist durchgehends gebirgig u. von dem Ebro, dem Llobregat und Ter bewässert; es ist trefflich angebaut, liefert Reis, Mais, Weizen, Wein, Südfrüchte und das gewöhnliche Obst. Aus dem Mineralreiche gewinnt man Eisen, Kupfer, Schwefel, Steinsalz u. Marmor. Die Bewohner sind sehr industriell, namentlich in der Baumwollenfabrikation, daher der Handelsverkehr sehr lebhaft ist; sie zeichnen sich auch durch unbezwingliche Tapferkeit aus, sind sehr hartnäckig und unruhig geworden schwer zu bändigen. Hauptorte sind: Barcelona, Mataro, Rosas, Tarragona, Tortosa, Hostalrich, Urgel, Figueras, Gerona, Lerida, Ripol, Solsona etc. – C. gehörte zu der Hispania Tarraconensis der Römer, wurde dann gothisch, arabisch, 788 durch Karl den [30] Gr. ein Theil der span. Mark mit Grafen, die sich bald unabhängig machten; 1137 kam es erblich an Aragonien und wurde mit diesem 1479 ein Theil der span. Monarchie.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 30-31.
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