Düsseldorf

[466] Düsseldorf, Hauptstadt des preuß. Reg.-Bez. gleiches Namens in der Rheinprovinz, am rechten Rheinufer, aus der Alten-, der Karl- und Neustadt bestehend, Sitz der Behörden des Reg.-Bez., hat 25713 E., in den Außengemeinden 17020, der Mehrzahl nach Katholiken. D. ist wohlgebaut, sehr industriell (Fabriken für Wolle- und Baumwollewaaren, Tapeten, Wagen, Bleiweiß, Leder, Eisengießereien, Brennereien), an der Köln-Mindener, D.-Elberfelder, Aachen-D.-Ruhrorter Bahn gelegen, ist Freihafenstation der Rheinschiffahrt, deßwegen einer der wichtigsten Handels- und Speditionsplätze in Deutschland. Bekannt ist D. durch seine Malerakademie, die mehrere der besten deutschen Künstler geliefert hat. D. gelangte mit dem jülichclevʼschen Erbe zuerst an Pfalz-Neuburg, dann an Kurpfalz, verdankt seine erste Blüthe dem Kurfürsten Johann Wilhelm, der hier längere Zeit (bis 1690) residirte und die Gemäldesammlung anlegte. 1795 wurde die damals feste Stadt an die Franzosen von dem pfälzischen Minister Hompesch (wahrscheinlich in Folge geheimer Instructionen) ohne Schuß übergeben; 1806 Hauptstadt von Berg kam D. 1815 an Preußen, unter welchem es sich ungemein gehoben hat. Der Reg.-Bez. D. hat auf 98 QM. 907000 E., die blühendste deutsche Industrie, Handel, Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 466.
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