Hompesch

[341] Hompesch, Ferd. Jos. von, der letzte Großmeister des Malteserordens u. zugleich der erste Deutsche, der zu dieser Würde gelangte, geb. 1744 zu Düsseldorf, trat schon 1756 in den Orden, war 25 Jahre lang Gesandter desselben zu Wien und wurde 1797 Großmeister. Nachdem Napoleon 1798 unter Beihilfe der franz. Ordensmitglieder Malta u. la Valette gewonnen, protestirte H. von Triest aus hintendrein gegen die verrätherische Capitulation des Commandanten Bosredon und trat seine Würde an Paul I. von Rußland ab. Dafür zahlten ihm die Franzosen von dem versprochenen Jahresgehalt von 200000 Livres im Ganzen kaum 15000 aus u. er st. 1803 zu Montpellier in ziemlich bedrängten Umständen. – H., Franz Karl, Bruder des Vorigen, schwang sich zum bayer. Staatsminister empor, st. aber schon 1800. – H., Wilhelm, der Sohn des Staatsministers, Domherr von Speyer und Eichstädt, leistete seit 1806 als Finanzminister Bayern gute Dienste, st. jedoch schon 1809 und der spätere König Ludwig sang ihm ins Grab nach: Von den Sterblichen All lebt kein H. mir mehr!

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 341.
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