Dingelstedt [2]

[394] Dingelstedt, Franz, geb. 1814 zu Hallsdorf in Oberhessen, studierte 1831 bis 34 zu Marburg Theologie u. Philologie, wurde 1836 Gymnasiallehrer in Kassel, 1838 nach Fulda versetzt, nahm 1841 seine Entlassung, lebte dann in Paris, London, zuletzt in Wien, wurde 1842 nach Stuttgart als königl. Bibliothekar u. Hofrath, 1851 nach München als Legationsrath u. Hoftheaterintendant berufen. D. wurde besonders durch seine »Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters« (Hamburg 1840, 2. Aufl. 1842) bekannt, welche wie Hoffmanns von Fallersleben unpolitische Lieder als Zeichen der Stimmung unmittelbar vor 1848 von Bedeutung sind; »Nacht und Morgen. Neue Zeitgedichte« (Stuttgart 1851) sind ebenfalls ein Spiegel des seither in gewissen Regionen wehenden Zeitgeistes. Außer vielen Aufsätzen, Erzählungen etc. schrieb er: »Frauenspiegel« 1838; »Wanderbuch« 1839; »Argonauten« 1839; »Heptameron« 1841; »Gesammelte Novellen« 1841; »Friedliche Erzählungen« 1844; »Gedichte« 1845; »Erinnerungen aus Holland« 1846. »Jusquʼà la mer« 1847: die Tragödie »das Haus Barneveldt« 1850.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 394.
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