Fulda [1]

[827] Fulda, Fluß, in der bayer. Provinz Unterfranken entspringend, wendet sich nach Kurhessen, wird bei Hersfeld schiffbar, vereinigt sich nach einem Laufe von 25 M. bei Hannovr. – Münden mit der Werra u. wird zur Weser. Von ihm ist benannt die kurhess. Provinz F., welche großentheils aus den Besitzungen des ehemal. Hochstiftes F., aus dem Fürstenthum Hersfeld, der Herrschaft Schmalkalden und althess. Gebiete (Friedewald und Barchfeld) besteht. Sie umfaßt 321/5 QM., ist gebirgig und waldig, hat strenge Winter und etwa 147000 meist kathol. Einw. – F., Hauptstadt der gleichnam. kurhess. Provinz, Sitz des kath. Diöcesanbischofes mit 9300 E., ehemalig. fürstbischöfl. Residenzschlosse, schöner Domkirche mit dem Grabmale des Kaisers Konrad I. u. den Reliquien des hl. Bonifacius, welchem hier 1842 eine colossale Erzstatue errichtet wurde, mit Lyceum, Priester- und Schullehrerseminar, einer Bibliothek von 40000 Bänden u. vielen Schulen; Fabrikation in Baumwolle, Wolle, Leinwand und Holzwaaren.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 827.
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