Fulda [1]

[201] Fulda (Fuldaha), Fluß in Norddeutschland, entspringt im Kreis Gersfeld des preuß. Regbez. Kassel, an der Wasserkuppe im Rhöngebirge, fließt von Gersfeld (510 m ü. M.) zuerst nach W., dann nach N. und strömt zwischen der Rhön und dem Vogelsberg in einem anmutigen Tal nach N. und NO. Bei Bebra, wo sich der Fluß nach NW. wendet, ist das Flußtal erweitert; dann wird es von schroffen Bergen begrenzt, so namentlich von Rotenburg bis Altmorschen. Bei Beiseförth erscheint es auf einmal eng zugeschlossen, so daß kaum Platz für den Fluß und die Landstraße bleibt und die Eisenbahn durch einen Tunnel geführt werden mußte. Unterhalb Freienhagen bei Kassel erweitert sich das Tal auf 8 km. Dann wendet sich der Fluß wiederum durch ein enges, waldreiches Tal nach NO. und fließt bei Münden (120 m ü. M.) mit der Werra zusammen, worauf der vereinigte Strom den Namen Weser annimmt. Die Länge der F. beträgt 180 km. Schiffbar wurde die F. 1600 durch den Landgrafen Moritz auf 104 km bis Mecklar unterhalb Hersfeld hinauf gemacht, doch ist die Schiffahrt auf ihr nur unbedeutend. Die Strecke von Kassel bis Münden ist kanalisiert. Die Hauptnebenflüsse der F. sind: links die Lüder, Schlitz, Eder mit der Schwalm, rechts die Hann. Vgl. Volkmann und Twiehaus, Die Kanalisierung der F. (Berl. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 201.
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