Werra

[544] Werra, 1) der rechtsseitige der beiden Hauptquellflüsse der Weser, entspringt auf dem Thüringer Wald im sachsen-meining. Kreis Hildburghausen, unweit der schwarzburg-rudolstädtischen Grenze, in zwei Quellbächen, dem Saarwasser oder der Nassen W. und der Trockenen W., die sich bei Schwarzenbrunn vereinigen. Die W. fließt nun, den südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes begleitend, in nordwestlicher Richtung durch das Herzogtum Sachsen-Meiningen und berührt hier die Städte Eisfeld, Hildburghausen, Themar, Meiningen, Wasungen und Salzungen. Unterhalb Salzungen tritt sie in den sachsen-weimarischen Kreis Eisenach, fließt hier an [544] Vacha und, nach kurzem Lauf auf preußischem Gebiet, an Berka und Kreuzburg vorüber und tritt dann ganz auf preußisches Gebiet über, bis sie sich nach einem 269 km langen Laufe bei Münden mit der Fulda vereinigt und nun den Namen Weser (gleichbedeutend mit W.) annimmt. Die bedeutendern Nebenflüsse der W. sind rechts: die Schleuse, Hasel mit Schwarza, Schmalkalde, Truse, Schweina und die Hörsel mit der Neffe; links: die Herpf, Felda, Ulster, Wehra und Gelster. Schiffbar ist die W. von Wanfried ab bei einer mittlern Tiefe von 0,8 m 58,5 km weit für kleine Fahrzeuge. Der Fluß ist reich an Fischen und bietet an vielen Stellen anmutige Partien, besonders im untern Laufe von Kreuzburg an abwärts, deren Erschließung der Werratalverein sich angelegen sein läßt. Seit 1906 wird die Schiffbarmachung der W. von Wernshausen an und Bau eines Stichkanals von Hörschel nach Eisenach angestrebt. Vgl. Brunnemann, Das Werratal und Grenzgebiete (Führer, Kassel 1903.) – 2) Westfälische W., s. Werre.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 544-545.
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