Hildburghausen

[322] Hildburghausen, Kreisstadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen, an der Werra, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Eisenach-Lichtenfels und H.-Friedrichshall, 372 m ü. M., hat zwei evangelische und eine kathol. Kirche, Synagoge, ein Schloß (1685–95 erbaut, jetzt Kaserne) mit Park (dem sogen. Irrgarten, worin ein Denkmal der Königin Luise von Preußen), ein altertümliches Rathaus, Theater, Kriegerdenkmal und (1900) mit der Garnison (ein Bataillon Infanterie Nr. 95) 7502 Einw., davon 277 Katholiken und 118 Juden.

Wappen von Hildburghausen.
Wappen von Hildburghausen.

Die Industrie erstreckt sich auf Fabrikation von Glasflaschen, Spiel-, Messer-, Holz- und Büffelhornwaren, Holzwolle, landwirtschaftlichen Maschinen, kondensierter Milch, Suppentafeln etc., auf Bierbrauerei und Ziegelbrennerei. Meyers Bibliographisches Institut, das 1828 von Gotha nach H., 1874 aber nach Leipzig verlegt wurde, war für die Stadt von besonderer Bedeutung. In dem umfangreichen Gebäude befindet sich jetzt ein Technikum. H. hat außerdem ein Amtsgericht, eine Spezialkommission, Handels- u. Gewerbekammer, ein Gymnasium, evang. Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt, Kreiskrankenhaus, Landesirrenanstalt und 2 kartographische Anstalten. – H., in Urkunden Hilpershusia, Villa Hilperti, gehörte im 13. Jahrh. den Grafen von Henneberg, kam im 14. Jahrh an Thüringen, später an die Ernestinische Linie des Hauses Sachsen und ward 1683 Hauptstadt eines Herzogtums, das 1826 mit Sachsen-Meiningen vereinigt wurde. Vgl. Human, Chronik von H. (Hildburgh. 1888).[322]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 322-323.
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