Simplicĭus zu Fulda, St.

[118] St. Simplicĭus zu Fulda, Ritterorden von, gestiftet 1492 von dem Grafen Johann II. von Henneberg, Abt von Fulda, für Ritter u. Damen der Adelsgeschlechter im Gebiet von Fulda, zu Beförderung der Einigkeit, adeliger Tugenden u. Frömmigkeit bei gemeinschaftlichem Gottesdienst an besonderen Festtagen u. täglichen Gebeten. Großmeister war stets der Fürstabt von Fulda. Die Ritter genossen alle Vorrechte, Indulgenzen, Ablasse etc. der Benedictiner. Ordenszeichen: eine silberne Halskette aus H u. S mit Plättchen dazwischen, worauf Reime geschrieben über die zwölf Artikel des christlichen Glaubens u. mitten darauf die Lilien der drei Blümlein des Wappens, daran soll hängen das Bild des gewappneten St. Simplicius mit seiner Fahne, darunter sein Name u. daran sieben Kettchen mit sieben Klapplin zum Gedächtniß der sieben Gaben des heiligen Geistes. Durch die Reformation bedeutend geschwächt, scheint er allmälig eingeschlafen zu sein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 118.
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