Dordrechter Synode

[434] Dordrechter Synode, eine Nationalsynode der niederländ. Reformirten, welche auch von ausländischen Theologen mit Ausnahme der französ. besucht wurde und vom 13. Novbr. 1618 bis zum 9. Mai 1619 in 154 Sitzungen den Streit zwischen den Arminianern (s. d. Art.) und Gomaristen beendigte. Entschieden war der Streit schon vorher, denn Moritz von Oranien hatte die Synode nach dem Sturze der republikanischen Partei berufen. Die meist aus Calvinisten bestehende D. S. verdammte, um den Schein des Rechtes zu wahren, die Arminianer erst völlig in der 57. Sitzung als »gräuliche Ketzer und die gefährlichsten Feinde der Gemeinde des Herrn«. Episcopius wurde mit 13 Predigern verbannt, 200 Prediger abgesetzt, jede Remonstrantenversammlung verboten, die belg. Confession u. der Heidelberger Katechismus bestätigt. In der Schweiz u. Pfalz wurden die Beschlüsse sehr gepriesen, in England und Churbrandenburg verworfen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 434.
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