Engelbert, St.

[561] Engelbert, St., ein Graf von Berg, geb. 1185, wurde 1215 Erzbischof von Köln, nachdem er 1207 das Bisthum Meißen ausgeschlagen, weil er noch zu jung sei. Er verdiente den Namen eines »Vaters seiner Diöcese« vollkommen, verschaffte in Köln den Deutschordensbrüdern, Dominikanern und Minoriten Häuser und war unermüdlich im Wohlthun. Er schloß sich dem Papste und Kaiser Friedrich II. gegen Otto IV. an und wurde durch eiserne Gerechtigkeit ein Schrecken des arg verwilderten Adels, zumal E. das weltliche Schwert so meisterhaft führte wie das geistliche und höchst wahrscheinlich an der Spitze des Fehmgerichtes stand. Während Friedrich II. 1220 nach Sicilien zog, blieb E. als Reichsverweser und Oberaufseher des jungen Königs Heinrich zurück. Seine Gerechtigkeitsliebe brachte ihm 1225 den Tod durch einen Neffen, den Grafen Friedrich von Isenburg, der seine Schirmvogtei über die Abtei Essen zu Bedrückungen mißbrauchte und endlich vom Fehmgerichte bestraft wurde; er überfiel dafür in der Nähe von Schwelm den heil. E. und tödtete mit seinen Helfershelfern denselben mit 38 Stichen. E. ward sehr feierlich bestattet, als »Martyrer der Gerechtigkeit« von Walther von der Vogelweide besungen, später canonisirt; Gedächtnißtag 7. November. Der Mörder wurde gefangen und gerädert.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 561.
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