Ernst I.

[602] Ernst I., Stifter des gothaischen herzogl. Hauses in seinen Zweigen, geb. 1601 zu Altenburg, der zweitjüngste von den 9 Brüdern Bernhards von Weimar, focht zuerst unter Gustav Adolf, trat nach der Schlacht von Nördlingen dem Prager Frieden bei u. wußte von da an sein Ländchen von den Drangsalen des Krieges und dem beherrschenden Einflusse der Großmächte zu bewahren; st. 1675, 7 Söhne, die Stifter eben so vieler Linien, hinterlassend. – E. II., Herzog zu Sachsen-Gotha und Altenburg, geb. 1745, gest. 1804, ordnete die Staatshaushaltung, gründete die Sternwarte auf dem Seeberge, zeichnete sich als Mathematiker u. Schachspieler aus. – E. III., Herzog zu Sachsen-Koburg-Gotha, geb. 1784, gest. 1844, in der Politik Nachfolger E. II., erhielt 1815 das überrheinische Fürstenthum Lichtenberg, das er um 2 Mill. Thlr. 1834 an Preußen verkaufte; er ist Vater des Prinzen Albert, Gemahls der Königin Victoria, und E. IV., geb. 21. Juni 1818; er machte 1849 den Feldzug gegen die Dänen mit, war am 5. April bei Eckernförde Obercommandant, arbeitete hierauf für die preuß. Unionspolitik u. soll 1854 in der orientalischen Frage keine unbedeutende Stellung zwischen St. Petersburg, Berlin u. London einnehmen. Freund der Künste, besonders der Musik, componirte er die Opern »Zayre« u. »Casilda«.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 602.
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