Johannes Chrysorrhoas

[493] Johannes Chrysorrhoas, arabisch Almansur. gewöhnlicher Johannes von Damascus genannt, einer der ausgezeichnetsten Kirchenväter des 8. Jahrh., wurde zwischen 690–700 n. Chr. geb. zu Damascus, Schüler des Mönchs Cosmas, Staatsrath des Khalifen, zog durch Briefe für die Bilderverehrung den Haß des Kaisers Leo des Isauriers auf sich, soll durch die Intriguen desselben als vermeintlicher Hochverräther am Khalifen die rechte Hand verloren haben, zog sich als Mönch nach Saba bei Jerusalem zurück, erhielt die Priesterweihe, setzte die Vertheidigung der Bilderverehrung mit großem Muthe fort und st. zwischen 754–87 n. Chr. Hinterließ eine philosophisch-theologische Dialectica und eine historisch-theologische Schrift de haeresibus, gleichsam die Einleitung für das wichtigste seiner Werke: [493] De orthodoxa fide bildend, welche als die erste systematische Dogmatik der kirchlichen Literatur vom ganzen Mittelalter benutzt wurde; außerdem 3 Apologien für die Bilder, Abhandlungen, Hymnen und Oden auf die vornehmsten Festtage u.a.m.; daß er den Roman Barlaam u. Josaphat (s. d.) geschrieben, wird bestritten. Griech. und latein. Gesammtausgabe durch le Quien und Leo Allatius, Paris 1712, 2 Fol.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 493-494.
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