Leviten

[756] Leviten, die Nachkommen des Levi, des 3. Sohnes des Patriarchen Jakob von der Lea. der 137jährig in Aegypten st. (Exod. 6. 16) und 3 Söhne hinterließ, durch die der Stamm Levi sich in die Geschlechter der Gerschoniten, Kehatiten und Merariten theilte. Zur Zeit der Auswanderung aus Aegypten zählte man 22000 männliche L. (Num. 3, 39) und der Umstand, daß Aaron u. Moses Kehatiten waren u. die L. großen Eifer gegen die Kalbanbeter zeigten, half bei, daß die L. zum Dienste beim hl. Zelt erwählt wurden. Hinsichtlich des hl. Dienstes bestand der Stamm Levi, dessen Mitglieder bekanntlich keinen Ackerbau treiben sollten, deßhalb in Palästina auch kein Stammgebiet erhielten und in 48 Städten ihren Zehenten verzehrten, aus eigentlichen Priestern aus der Familie Aarons u. aus L. im engern Sinne, Gehilfen der erstern beim Dienste im Heiligthum. – Leviticus nennt die griech. und latein. Uebersetzung das 3. Buch Moses, weil dasselbe sich vorzugsweise [756] mit den Gesetzen und Gebräuchen befaßt, welche die L. bei ihrem hl. Dienst zu beobachten hatten. – L., die Geistlichen, welche bei feierlichen Messen, sog. Hoch- od. L.ämtern, dem Priester am Altare dienen, der das eigentliche Meßopfer vollbringt; zuweilen auch die Ministranten, Meßknaben. – Einem die L. verlesen, lesen, Einem einen Verweis geben, Vorwürfe machen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 756-757.
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