Marmontel

[107] Marmontel (–mongdell), französ. Schriftsteller, geb. 1723 zu Bort in Limousin, gest. am 31. Decbr. 1799 im Dorf Abbeville bei Evreux, nachdem er 1763 Akademiker, 1771 Historiograph von Frankreich, 1786 Professor der Geschichte geworden, 1789 als Nebenbuhler Sièyes bei den Wahlen für die Generalstaaten durchgefallen u. 1797 kurze Zeit Mitglied des Rathes der Alten gewesen war. Der Hauptvorzug von M.s Schriften lag in einer vortrefflichen Schreibart; in seinen jüngern Jahren lieferte er viele mittelmäßige Trauerspiele und oberflächliche Artikel in die Encyclopädie, 1763 eine Poetik, reich an Paradoxien u. nagelneuen Behauptungen; vortrefflich dagegen gelangen ihm Erzählungen (Contes moraux Paris 1761; Nouveaux contes moraux Par. 1792; dazu die Romane Bélisaire 1766; les Incas 1777) und Vaudevilles.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 107.
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