Molina

[218] Molina, Ludw., Urheber des Molinismus, geb. 1535 zu Cuença in Neucastilien, wurde 1553 Jesuit, studierte zu Coimbra, lehrte 20 Jahre Theologie zu Evora in Portugal u. st. 1601 zu Madrid. Durch sein Hauptwerk: Liberi arbitrii cum gratiae donis etc. (Lissabon 1588, vermehrt Antw. 1595), wodurch er den Streit der Dominikaner und Jesuiten über die Gnade mit dem Satze beenden wollte: Der Mensch könne durch seine natürlichen Kräfte zu seiner Bekehrung etwas beitragen und gute Werke verrichten, sachte er den Streit von neuem an. Die Dominikaner Alvarez u. Lemos traten heftig gegen das Werk auf, unter den Molinisten eiferten die Jesuiten Arrubal, La Bastide, Toleto u.a. dafür. der Papst setzte die Congregatio de auxiliis zur Untersuchung der Frage nieder, wie sich der Beistand der göttlich en Gnade zur Bekehrung des Menschen verhalte, die Jesuiten milderten die Lehre des M., der Gnadenstreit fand seine Fortsetzung im Jansenismus (s. Jansen).

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 218.
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