Ofen [2]

[392] Ofen, nennt man im allgemeinen einen geschlossenen Raum mit der Bestimmung, durch Brennmaterial in demselben Wärme zu entwickeln, die zum Erwärmen der Stubenluft, zum Backen, Kochen, zum Verdampfen und Verflüchtigen von Flüssigkeiten, zum Schmelzen fester Körper etc. dienen soll. Je nach diesen verschiedenen Zwecken richtet sich die Construction des O. s. Der zur Verbrennung nöthige Zufluß von Luft wird durch einen Luftzug (Windöfen) oder durch ein Gebläse vermittelt. Die zur Heizung bestimmten Oefen werden entweder in dem zu erwärmenden Raume selbst aufgestellt (Stubenöfen), oder der O. befindet sich in einer eigenen Heizkammer, von der aus die erwärmte Luft durch Kanäle in die Räumlichkeiten geführt wird (Luftheizungsöfen). Die gewöhnlichsten Arten von Stubenöfen sind die Kasten- und Zugöfen. Die zur Behandlung von Stoffen mittelst Hitze, besonders zum Schmelzen von Körpern bestimmten Oefen sind entweder Schachtöfen, wo die zu behandelnden Stoffe in unmittelbare Berührung mit dem Brennmaterial gebracht werden, oder Flammöfen, wo die Stoffe nur der Einwirkung der Flamme aus gesetzt werden, oder endlich Gefäßöfen, wo die Stoffe in Gefäße, Tiegel etc. eingeschlossen sind u. darin erhitzt od. geschmolzen werden. – Vgl. Hohöfen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 392.
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