Schwyz

[158] Schwyz, einer der Centralkantone der Schweiz, von Glarus, dem Vierwaldstättersee, Luzern, Zug, Zürich und St. Gallen begränzt, 16 QM. groß, mit 44000 kath. E. S. ist Gebirgsland, jedoch übersteigen nur wenige Kuppen 6000', das Gebirge hat deßwegen vortreffliche Alpenweiden und ernährt einen ausgezeichneten Rindviehschlag; in den Thälern wird außerordentlich viel Obst gebaut. Die Verfassung ist die repräsentativ-demokratische. Der Hauptort S., ein schön gelegener und wohlgebauter Flecken am Fuße des 5870' hohen, mit Felsstürzen drohenden Mythen, mit 5400 E., schöner Kirche. – S. war unter den 3 Urkantonen der stärkste, bewirkte die Aufnahme von Zug und Glarus in den Bund, unterstützte die Appenzeller, war die Seele des Kriegs von 1440–46, daher die Eidgenossen vom Auslande Schweizer genannt wurden und allmälig sich selbst so nannten. Nach 1815 behielt der Kanton seine rein demokratische Verfassung, da aber die vor 1798 nicht gleichberechtigten Bezirke (Einsiedeln, die March, Gersau) in der Landsgemeinde den »altgefreiten S.ern« oft in Opposition gegenüberstanden, die bis zur Landestrennung gehen wollte, wurde 1846 die Landsgemeinde aufgehoben und die repräsentative Demokratie eingeführt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 158.
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