Theben [2]

[448] Theben , jetzt Thiva, die bedeutendste Stadt Böotiens, der Sage nach um 1500 v. Chr. erbaut, in der myth. Geschichte hochberühmt als Geburtsort des Dionysos, Herakles, des Oedipus und dessen Söhnen (vgl. Epigonen), wurde frühe Republik mit oligarchischer Verfassung, war aber ohne verhältnißmäßige Bedeutung bis zum peloponnes. Krieg, wo es viel zum Sturze Athens beitrug. Dann fiel es unter spartan. Oberhoheit, durch welche sich die Oligarchie befestigen wollte; 378 v. Chr. befreite es Pelopidas und durch diesen, so wie durch Epaminondas, erhielt T. vorübergehend den Vorrang in Griechenland. Im heiligen Kriege gegen die Phokäer zeigte es schon unzureichende Kraft, verlor bei Chäronea die Blüte seiner Jugend und wurde 335 v. Chr. von Alexander dem Gr. zerstört. Von Kassander wieder aufgebaut erscheint es noch einmal mit Athen im Bunde mit Mithridates gegen Rom, war unter der türk. Herrschaft ein elendes Dorf, das sich in neuester Zeit bis zu 5000 E. gehoben, 1853 aber durch Erdbeben sehr gelitten hat.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 448.
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