Theer

[449] Theer, lat. pix liquida et solida. Wenn harzige Wurzelstücke sowie harzhaltige Stücke der Tannen und Föhren nach u. nach in verschlossenen Räumen bis zum Verkohlen erhitzt werden, so schmilzt zuerst Harz mit säuerlichem Wasser als Educt und später Brandöle mit brandiger Säure als Product aus; das Gemenge dieser Substanzen heißt T., und der Proceß selbst T. schwellen, welches entweder in sog. T. öfen geschieht oder die Holzstücke werden in kegelförmigen Vertiefungen, die in den Boden gemacht worden sind, aufgeschichtet u. von oben herein angezündet. Auf diese Weise erhält man den flüssigen Holzkohlen-T., der, wenn er längere Zeit erhitzt wird, den dicken, schwarzen T., das Schiffspech oder schwarze Pech liefert. Ebenso wird auch aus den Steinkohlen der Steinkohlen-T. gewonnen. Ein Bestandtheil des T.s ist das Paraffin, ungefähr von derselben Zusammensetzung wie das ölbildende Gas, ferner das Kreosot (s. d.), Eupion, leichter als Wasser, unangenehm riechend, in Alkohol u. Aether löslich, in Säuren unveränderlich, leicht brennbar; Piramar, Kapnomor und Pittakal.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 449.
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