Wollaston [1]

[742] Wollaston (Uallästn), William, brit. Moralphilosoph, geb. 1659, gest. 1724, behauptete in seinem Hauptwerke: the religion of nature delineated (Lond. 1724 u. oft, franz. im Haag 1726), die Vernunft sei nicht nur das Vermögen, die Wahrheit zu erkennen, sondern auch dasjenige, welches die Verwirklichung der Wahrheit im praktischen Leben lehre. So stellte er als oberstes Moralprincip den Satz auf: jede Handlung ist gut, die einen wahren Satz, und jede bös, die einen falschen ausdrückt. Der uralte Streit der Philosophen über die Wahrheit und der Umstand, daß laut W. alle Sünden und Laster schließlich nur auf einen Irrthum der Erkenntniß hinauslaufen, machen W.s System unhaltbar.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 742.
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