[O lieber Gott, so mild und lind]

[70] O lieber Gott, so mild und lind,

Du schließest mit Erbarmen,

Die Kinder all, die Waisen sind,

In deine Vaterarmen.


Siehst nieder in der stillen Nacht

Mit tausend kleinen Sternen,

Und wo dein freundlich Auge wacht,

Muß sich der Feind entfernen.


Drum fasse Mut, du Menschenkind,

Verlier' dich nicht im Dunkeln,

Die Lichter ja am Himmel sind

Um tröstlich dir zu funkeln.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 1, München [1963–1968], S. 70.
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