Außenberme

[410] Außenberme heißt derjenige Teil des Vorlandes, welcher sich am eigentlichen Deichkörper oder seiner äußeren Böschung anschließt und insbesondere bei wichtigeren Deichen vorkommt.[410]

Ist das Vorland genügend hoch und breit, so bedarf die Außenberme keiner besonderen Aufhöhung. Sie erhält dann bei Seedeichen 10–25, bei Flußdeichen 5–10 m Breite und wird vielfach durch den Außenbermegraben und den Binnenbermegraben von dem Vorland oder von dem Binnenlande abgegrenzt (Fig. 1). Eine Aufhöhung der Außenberme wird erforderlich, wenn das Vorland nur eine niedrige Lage besitzt. In diesem Falle gibt man der Berme die Neigung 1 : 8 bis 1 : 20, je nachdem der Deich weniger oder mehr gefährdet ist, und schließt sie dem Vorlande oder dem Deichkörper an (Fig. 2). Die Länge des Anschlußpunktes an die äußere Böschung des Deiches liegt in der Regel etwa 3 m unter Deichkrone. Fehlt zugleich dem Vorland die genügende Breite, so muß der Fuß der Außenberme in stärkerer Neigung angelegt und durch Pflasterung u.s.w. künstlich beteiligt werden. Man pflegt den Fuß in diesem Falle so hoch hinaufzuführen, daß die eigentliche Außenberme unter Rasen gehalten werden kann und kein künstliches Schutzmittel erfordert (Fig. 3). An Uferstrecken, die dem fortwährenden Angriff des Wellenschlags ausgesetzt sind und an welchen der Deich zugleich nur eine geringe Vorlandbreite besitzt, läßt sich eine künstliche Beteiligung der Außenberme (und vielfach auch der anschließenden Deichböschung) nicht vermeiden. Sie erfolgt durch Bestickung, Bespreutung, Hürden, Holzbekleidung, Steinpflasterung oder selbst durch Anwendung von Bohlwerken oder Futtermauern.

Frühling.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 410-411.
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