Dübel

[149] Dübel (Dübbel, Dobel, Dobbel, Dippel, Dollen), verhältnismäßig kleine, zylindrisch, parallelepipedisch oder keilförmig geformte Verbandstücke aus hartem Holze, zur Verbindung zweier neben- oder übereinander liegender Hölzer (im letzteren Fall bei wagerechter Lage der Hölzer wird das Verbinden »Aufdollen« genannt). – Für den Steinverband nennt man Dübel die meistens aus Eisen gefertigten Verbindungsglieder, die bestimmt sind, einen sicheren Verband zwischen den einzelnen Hau- und Werksteinen zu bewirken.

Die wichtigsten Formen dieser Steindübeln sind in Fig. 14 dargestellt. Dieselben werden in je zwei benachbarten Hausteinen eingelassen oder aber als sogenannte Vergußklammern mit ihren umgebogenen Enden in gemeißelte Löcher gefleckt und mittels Zement, Blei, Schwefel u. dergl. vergossen. Hierher sind auch zwei Neuerungen der Firma Franz Spengler, Berlin, zu rechnen, nämlich 1. die durch D.R.G.M. Nr. 19136 und 21291 geschützten Spanndübel (Fig. 5), die, mit einem oder zwei Eisenankern versehen, gleich bei der Ausführung des Mauerwerks mit vermauert werden und durch die nach dem Steinverbande umgekröpften Eisenanker sowie durch vorgehende Schraubenköpfe eine sichere Befestigung erhalten, indem sich das Eisen mit dem Mörtel innig verbindet. Das[149] Schwinden des Holzes kann nun nicht mehr eine Lockerung des Dübels bewirken. 2. Die Stahleinschlagdübel (Fig. 6), die aus einem hohlen Stahlzylinder mit einer Stahlspitze bestehen und in die Mauer eingeschlagen werden, nachdem die Höhlung mit Holz ausgeteilt worden ist; die eigentlichen Bildernägel, Rosettenstifte u.s.w. werden in das Holz der Höhlung eingeschlagen bezw. eingeschraubt und auf diese Weise nicht nur ein Verderben der Wände möglichst umgangen, sondern auch eine genauere Justierung in bezug auf die Höhe ermöglicht. – S.a. Dübelverbindung.

F. Hoch.

Fig. 1–4., Fig. 6.
Fig. 1–4., Fig. 6.
Fig. 5.
Fig. 5.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 149-150.
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