Enkaustik

[453] Enkaustik, die im Altertum gebräuchliche Malerei mit Wachsfarben.

Es wurden verschieden gefärbte Wachsfarben zuerst leicht geschmolzen und hierauf im dickflüssigen Zustand mit einem Spatel auf eine Holztafel aufgetragen. Bei nebensächlichen Gegenständen scheinen aber auch dünnflüssige Wachsfarben mittels Pinsel in mehr flüchtiger Weise aufgetragen worden zu sein. Das mit dem Spatel aufgetragene Bild zeigte vortretende Ränder und Unebenheiten, die mit einem glühend gemachten Eilen, das man dem Bilde entsprechend näher brachte, abgeschmolzen wurden. Zugleich wurden die Farben dadurch in den Grund eingebrannt und miteinander verbunden. Vor einigen Jahren machten sehr interessante, durch dieses Verfahren hergestellte, in Aegypten gefundene, aus spätgriechischer Zeit stammende kleine Tafelbilder die Runde in Europa.


Literatur: Cros et Henry, L'encaustique et les autres procédés de peinture chez les anciens, Paris 1884; Donner, Die erhaltenen antiken Wandmalereien in technischer Beziehung, Leipzig 1869.


Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 453.
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