Estriche

[517] Estriche (auch Aestriche), Fußböden, aus verschiedenen erdigen oder steinartigen Stoffen gebildet, die als eine weiche breiartige Masse auf die zubereitete Unterlage aufgetragen und gedampft, geschlagen oder gestrichen werden und später erhärten.

Es entsteht hierdurch eine zusammenhängende, dichte, fugenlose Fläche, die bei den härteren Stoffen durch Schleifen und Polieren zu höchster Vollendung gebracht werden kann. Der Auftrag geschieht in nicht zu breiten Bahnen (ca. 1 m), so daß ein Mann in kniender Lage die Arbeit mit ausgestrecktem Arm bequem ausführen kann. Je nach den hierzu tauglichen Stoffen unterscheiden wir: a) Lehmestrich (s.d.), b) Gipsestrich (s.d.), c) Kalk- und Zementestrich (s.d.), wozu auch die Terrazzo- (z.B. der sogenannte Battuta- oder Terrazzo venetiano) und Mosaikfußböden (s.d.) zu zählen sind, d) Asphaltestrich. Die Stärke des Estrichs ist eine sehr verschiedene. Je nach der Verwendung und der Unterlage wechselt die Dicke von 25–30 cm für Tennen und Durchfahrten bis zu 7–9 cm auf Balkenlagen.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 517.
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