Terrazzo

[529] Terrazzo (Battuta), ein Zement- oder Kalkestrich (s. Bd. 5, S. 293) mit eingestreuten farbigen Marmorstückchen.

Seit Jahrhunderten in Italien, vornehmlich Venedig, üblich, ist er neuestens durch Italiener (Ant. Odorico in Frankfurt a.M. und Berlin) auch bei uns heimisch geworden. Er besteht aus einer 5–10 cm starken Unterlage in Schwarzkalk- oder Zementmörtel, in welchen in halbtrockenem Zustande haselnußgroße, mit dem Hammer zerschlagene, verschiedenfarbige Steine, wie Marmor, Porphyr, Syenit, auf die Fläche gestreut oder nach Zeichnung eingesetzt und mit einer eisernen kurzen Walze eingedrückt werden. Für die Zeichnungen an Säumen, Eck- und Mittelstücken sind die Steinchen würfelförmig zu richten und zu sortieren. Die Fugen und Zwischenräume werden mit flüssigem Zementmörtel ausgegossen. Nach 2–3 Tagen ist dieser erhärtet und beginnt das Schleifen der Oberfläche mit schweren, großen Steinen, Sand und Wasser, und wird dies mit immer härteren und kleineren Steinen wiederholt, bis Glätte oder voller Spiegelglanz erreicht ist. Später, am besten nach Monaten, wird durch Oelen oder Wachsüberzug ein bleibender Glanz erzielt. – Die höchste Vollendung des Terrazzobodens bildet der Mosaikfußboden (s. Mosaik, Bd. 6, S. 495 ff.).

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 529.
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