Zementestrich

[981] Zementestrich (Zementgußboden), fugenlose, sehr harte und widerstandsfähige Fußbodenbildung; s.a. Estriche, Bd. 3, S. 517.

Der Zementestrich besteht aus zwei Schichten von verschiedener Zubereitung. Die stärkere Unterlage von 6–15 cm Dicke, je nach den Zwecken des Bodens, besteht aus einer Mischung von grobem Kies oder Steinschlag mit Sand und Zement, welch letzterer den 5. bis 20. Teil der Masse, je nach seiner Bindefähigkeit, ausmachen kann. Der zweite Auftrag, aus 1 Teil Zement und 1 Teil Sand gemischt, unter Zusatz von wenig Wasser, bildet die Oberfläche in Stärke von 2–3 cm. Die Unterlage wird durch Stampfen mit dem Stößel bearbeitet, bis Schwitzwasser austritt, die Ober- oder Glättschicht aber mit einer Eisenwalze gewalzt oder mit der Stahlkeile geglättet. Die Erhärtung erfolgt rasch. – Der Auftrag geschieht in beiden Fällen nicht in breiten Flächen, sondern in Bahnen von ca. 1 m Breite, welche zwischen Latten oder Eisenschienen eben gestrichen werden, oder aber in abgegrenzten Flächen von ca. 1 qm Größe, wodurch den Rißbildungen der Oberfläche vorgebeugt wird. Die Farbe ist meist das natürliche Grau oder rötlich. Verwendung: bei Küchen, Waschküchen und sonstigen Arbeitsräumen, Speichern, Stallungen und Gehwegen.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 981.
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