Flußmittel [2]

[118] Flußmittel dienen in der Tonwarenfabrikation dazu, den für sich beim Brennen in nicht allzu hohen Temperaturen porös bleibenden Ton zum Fritten oder Sintern zu bringen und dadurch dicht zu machen; sie sind entweder schon in hinreichender Menge im Ton vorhanden, wie bei den meisten Ziegeltonen, oder müssen besonders hinzugefügt werden (Fabrikation von Porzellan, Steingut, Klinkern u.s.w.).

Als Flußmittel für den Scherben kommen hauptsächlich Feldspat, kohlensaurer Kalk, Eisenoxyde, Gips, Schwerspat, phosphorsaurer Kalk, Speckstein, Glasfritten, Eisenschlacken als künstliche Zumischungen in Betracht; als natürliche Flußmittel sind in den meisten Tonen Eisenoxyd, Kalk, Magnesia und Alkalien vorhanden. Die Zumischungen zur Glasurmasse, um dieselbe leicht schmelzbar zu machen, bestehen außer den obengenannten noch in besonderen Fällen aus Bleiglanz, Mennige, Bleiweiß, Glätte, Borsäure, Zinnoxyd u.s.w. – Diejenigen Flußmittel,[118] die dazu dienen, die Farben mit der Unterlage, auf die sie gebracht werden, zusammenzuschmelzen, richten sich ganz nach den betreffenden Unterlagen, Masse oder Glasur und nach den Eigenschaften der Farben selbst. Als Flußmittel hierfür werden verwendet: Quarzsand, Feldspat, Borax, Borsäure, Salpeter, Pottasche, Soda, Mennige, Bleiglätte und Wismutoxyd. (Weiteres s.u. Glas, Glasuren und Tonwaren.)

Dümmler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 118-119.
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