Furnierhobelmaschine

[213] Furnierhobelmaschine, zum Schneiden der Furnierblätter mit Hilfe eines breiten scharfen Hobeleisens dienende Vorrichtung.

Die Maschine ist entweder so gebaut, daß der zu verarbeitende Holzblock unter dem Hobeleisen fortgezogen wird, während dieses nach jedem Schnitt um die Dicke eines Furniers gesenkt wird, oder das Hobeleisen wird in wagerechter oder senkrechter Richtung über das festliegende Holz bewegt.

Auf der Maschine Fig. 1 von der Maschinenfabrik Kappel in Kappel-Chemnitz können Furniere und Brettchen bis 1000 mm lang und 350 mm breit in einer Stärke bis etwa 3 mm aus Laubhölzern aller Art, besonders aus Pappel-, Buchen- und Erlenholz, auch aus dichtgewachsenen Nadelhölzern geschnitten werden. Die Hölzer müssen gedämpft bezw. eingewässert werden, bevor man sie auf dem Tisch der Maschine zwecks Hobelns mittels Spannbacken beteiligt. Edle Hölzer werden auf Unterlagen geleimt, um sie bis zum letzten Reit aufschneiden zu können. Der Tisch hebt sich nach jedem Schnitt selbsttätig um ein der zu schneidenden Dicke entsprechendes Maß. Die verschiedenen Dicken werden durch Wechselräder eingestellt. Der Messersupport wird auf prismatischen Bahnen geführt und durch Zahnstangen, Kurbeln und Rädervorgelege hin und her bewegt; er führt etwa 20 Schnitte in der Minute aus. Die seitliche ziehende Bewegung des Messers wird von der hin und her gehenden des Messersupports abgeleitet.

Die Furnierhobelmaschine Fig. 2 ebenfalls aus der Maschinenfabrik Kappel in Kappel-Chemnitz, schneidet Furniere von Papierdicke bis zu 4 mm. Die Holzblöcke müssen, ehe sie auf die Maschine kommen, in hölzernen oder eisernen Behältern oder in gemauerten Gruben gespannten oder Abgangsdämpfen ausgesetzt werden. Der Tisch, auf dem der Holzblock in der Maschine befestigt ist, hebt sich nach jedem Schnitt selbsttätig um die Furnierdicke; durch Stellung eines Handhebels kann die Tischschaltung während des Ganges ein- und abgestellt[213] werden. Das Messer ist an einem durch Prismen geführten Quersupport beteiligt, der durch Zahnstangen, Rädervorgelege, einen offenen und einen gekreuzten Riemen vor- und rückwärtsbewegt wird. Die Umsteuerung der Bewegung erfolgt selbsttätig, der Blockbreite entsprechend. Vor dem Messer liegt ein genau der Furnierdicke entsprechend eingestellter Druckballen, der mit einer justierbaren Preßschiene versehen ist. Um das Messer einbringen zu können, ohne die Maschine in Betrieb setzen zu müssen, kann sowohl der Messersupport wie auch der Tisch mittels Handkurbel bewegt werden.


Literatur: Katalog der Maschinenfabrik Kappel in Kappel-Chemnitz.

Dalchow.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 213-214.
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Faksimiles:
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