Grabmal

[331] Grabmal, einzelner Stein in Form einer liegenden oder aufgestellten Platte, einfach oder mit architektonischen Gliedern oder einem Kreuze geschmückt,[331] auch ein ganzes Gebäude auf der Stelle eines Grabes oder einer Gruft (s. Bd. 6, S. 192). Wir unterscheiden solche für einzelne Verstorbene, errichtet von den Angehörigen, Ehrengrabmäler und Familien- oder Erbgrabmäler.

Während die erste Art einfach und anspruchslos gehalten ist, etwa mit einer Inschrifttafel, einem Kreuz oder einer Urne geziert, werden die andern im Aufbau reicher im Stoff und in der Gliederung mit Bildhauerarbeit in Form von allegorischen Figuren oder dem Porträtbild des Verstorbenen geschmückt. Auch die Umfassung des Grabes kann hierin einbezogen werden. Für die Familiengrabmäler kommen meist Grüfte mit darüber erbauter Kapelle oder Halle zur Ausführung. Erstere kann vorn offen sein, aber auch in kreuzförmiger Grundrißanlage, in den Kreuzarmen Nischen zur Aufstellung von Sarkophagen (s. Bd. 7, S. 573) und von einer Kuppel überragt.


Literatur: [1] G. Voß, Grabdenkmäler aus Berlin und Potsdam (18. u. 19. Jahrh.), Berlin 1906. – [2] M. Gerlach, Alte Grabmalkunst, Bd. 11, Wien 1909. – [3] Albert, Grabdenkmäler Münchens, 1896. – [4] K. Henker, Grabmalkunst, Sammlung von Meisterwerken, erschaffen zum Gedächtnis der Toten von Künstlern unsrer Tage, 1908. – [5] K. Wilde, Grabmalkunst, Auswahl vorbildlicher Entwürfe für Reihengräber, Frankfurt a.M. 1910. – [6] Künstlerische Grabdenkmale von Friedhöfen und Kirchen in Oesterreich-Ungarn, 5 Serien, Wien 1900 ff., Anton Schroll. – [7] Planat, La construction moderne, Paris 1895 ff.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 331-332.
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