Grissongetriebe

[632] Grissongetriebe geben starke Uebersetzung durch ein nur aus zwei Zähnen begehendes Daumenrad in Verbindung mit einem größeren Rollenrade.

Nach der Figur sitzen die beiden herzförmigen Daumen auf der Nabe versetzt als ein aus Stahl gegossenes Stück. Die nach der Triebstockverzahnung (s.d.) geformten Daumenkurven sind je nach dem Uebersetzungsverhältnis verschieden und müssen sehr genau gefräst werden, wenn ruhiger Gang auch bei größerer Geschwindigkeit von über 1000 Umdrehungen pro Minute gewahrt bleiben soll. Das gußeiserne Rad enthält Triebstöcke, nämlich gehärtete Stahlrollen auf durchbohrten Stahlzapfen in zwei nebeneinander umlaufenden Rillen oder als runde Zapfen auf den Seitenflächen einer Mittelscheibe. Sein Außendurchmesser entspricht dem Teilkreise und berührt leicht den Nabendurchmesser als Teilkreis des Daumenrades. Es sind stets zwei oder drei Rollen so in Eingriff, daß die Bewegung nach beiden Drehrichtungen gesichert ist. Bei der Uebertragung ins Langsame beträgt der Wirkungsgrad 80–95%, und bei der Uebertragung vom Rade auf die Daumen ins Schnelle 60–85%. Zur Schmierung der Rollen dient ein Oelbad.

Bei der Berechnung kann man von der Welle des Triebes ausgehen,

Grissongetriebe


Die folgende Tabelle gibt den zugehörigen Nabendurchmesser D an sowie die Nutbreite für den Federkeil b und die äußere Breite B des Rades. Der Rollendurchmesser ist C = 5/8 D. Bei ψ-facher Uebersetzung, wobei ψ = 5 – 30 oder größer ist, wird der Außendurchmesser des Rades E = ψ D und der Achsenabstand A = (D + E)/2.


Grissongetriebe

Literatur: Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1903, S. 644.

Lindner.

Grissongetriebe
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 632.
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