Helialdruck

[368] Helialdruck, angegeben von K. Eisenbock, vertrieben von der Firma Falz & Werner in Leipzig, wird in bekannter Weise auf einer mit Chromatleim überzogenen Platte durch eine Kopie des zu vervielfältigenden Originals gemacht. Diese Kopie wird durch Einwalzen einer Farbe mittels einer Leimwalze mit einer schützenden Decke versehen. Die Entwicklung erfolgt im Wasser, dann wird die Platte mit einer fetthaltigen Tinktur überzogen und auch die zweite Entwicklung unter Wasser vorgenommen, wodurch die Ueberführung in das Positiv erzielt wird.

Ein andres Verfahren derselben Art ist das von Ad. Tellkampf. Die Herstellung photomechanischer Druckformen, bei denen die durch Entwicklung ausgewaschenen Stellen einer belichteten Chromatschicht drucken. Als Entwickler werden flüssige Säurealkohole verwendet. Tellkampf will gefunden haben, daß die sogenannten Säurealkohole, d.h. flüssige Oxysäuren, wie z.B. Milchsäure, nötigenfalls verdünnt durch solche Zusätze, welche an sich nicht lösend auf eine Chromatkolloidschicht wirken, wie Alkohol, Aether, Petroleum u.a.m., die Eigenschaft besitzen, nur auf die vom Licht nicht oder wenig getroffenen Stellen einer Chromatschicht einzuwirken und diese zu lösen, während die durch die Einwirkung des Lichtes gehärtete Schicht fast unempfindlich dagegen bleibt. Zugleich machen die Säurealkohole die entwickelten Stellen einer Druckplatte für die Annahme fetter Farbe empfänglich, wodurch der Einfluß von Leim, Gummi, Albumin u.s.w. aufgehoben wird. Einer späteren Entsäuerung der Platte bedarf es nicht. Die durch Walzen oder Reiber auf die Platte gebrachte fette Farbe haftet ohne weiteres in den durch die Entwicklung ausgewaschenen Stellen.


Literatur: Eders Jahrb. f. Photogr. 1912, S. 539 und 540.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 368.
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