Kaleidoskop [2]

[394] Kaleidoskop. Das gewöhnliche Kaleidoskop ist eine Röhre, in der sich, mit deren Achse parallel, drei ebene Spiegel befinden, die Winkel von 60° miteinander bilden.

An einem Ende der Röhre befinden sich, zwischen einer durchsichtigen und einer matten Glasscheibe, bunte Glassplitter u.s.w. Blickt man an dem andern Ende der Röhre hinein, so erblickt man ein die ganze Ebene bedeckendes Flächenmuster, das sich, wenn man die Röhre um ihre Achse dreht und die Splitter daher ihre Lage wechseln, fortwährend ändert. – Jedes Splitterchen erzeugt nämlich, indem es an den drei Spiegeln in den sechs möglichen Reihenfolgen derselben gespiegelt wird, eine unendliche Zahl von Spiegelbildern, die teilweise zusammenfallen und deren Lichtstärke mit der Zahl der Reflexionen sehr schnell abnimmt. Sämtliche Spiegelbilder eines Punktes bilden ein Netz von Sechsecken, deren Winkel = 120° und deren Seiten abwechselnd 2a und 2b, 2b und 2c, 2c und 2a sind, wenn man mit a, b, c die Abstände des Punktes von den drei Spiegeln bezeichnet (vgl. die Figur). Die Uebereinanderlagerung der den verschiedenen Splittern entsprechenden Netze erzeugt das Muster.


Literatur: Meisel, »Geometr. Optik«, Halle 1886; derselbe »Lehrbuch der Optik«, Weimar, 1889; derselbe, »Elem. d. geometr. Optik«, Hannover 1908.

F. Meisel.

Kaleidoskop [2]
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 394.
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