Kaleidoskop

[41] Kaleidoskop, Schönseherohr, ein von Brewster in Edinburg 1817 erfundenes optisches Instrument, das durch die gefälligen und überraschenden Formen, die es bewerkstelligt, bei seiner Erfindung allgemeine Aufmerksamkeit erregte, wiewohl es den Nutzen nicht gewährte, den man sich davon versprach. Es besteht aus zwei, in einem beliebigen Winkel gegen einander geneigten Spiegelflächen, welche an eine gewöhnliche Glastafel stoßen und in eine papierene Röhre gebracht werden, wovon das eine Ende für das Auge eine verhältnißmäßig kleine Oeffnung hat, das andere, in welchem die gegen die Spiegelenden gestemmte Glastafel befindlich ist, so weit über die beiden Spiegelflächen hinausgeht, daß einiger Raum bleibt, um kleine Steinchen, Blumen, Blüthen, Blätter, Moos u. desgl. in demselben einzuschließen. Zur Milderung des grellen Lichtes wird dieses Endtheil mit einem mattgeschliffenen Glase geschlossen. Je kleiner nun der Winkel ist, welchen die Spiegel bilden, je häufiger strahlen sie das Bild des am Ende befindlichen Gegenstandes zurück und vermehren dasselbe in symmetrischen Kreisformen so vielmal, als der eine Spiegel dem andern das Bild zuwerfen kann. Das Kaleidoskop ist eine unterhaltende Spielerei.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 41.
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